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Stift schreibt Testament

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29.10.2023

Kann man ein Testament selbst schreiben?


Ein Testament zu errichten, ist eine wichtige Angelegenheit, die für viele Menschen im Laufe ihres Lebens relevant wird. Es ermöglicht Ihnen, Ihre Vermögenswerte nach Ihrem Ableben zu verteilen und sicherzustellen, dass Ihre letzten Wünsche respektiert werden. Viele Menschen fragen sich, ob sie ein Testament selbst schreiben können, anstatt einen Notar hinzuzuziehen. Dieser Artikel wird Ihnen dabei helfen, diese Frage zu beantworten und wichtige Tipps für die Erstellung eines eigenen Testaments bieten.
Kann man ein Testament selbst schreiben?
Ja, Sie können ein Testament selbst eigenhändig und mit Unterschrift verfassen. Solch ein Dokument wird gemäß § 2247 BGB als "eigenhändiges Testament" bezeichnet. Es sollte jedoch einige wichtige rechtliche und formale Anforderungen erfüllen:
1. Handschriftlich:
Das Testament muss in Ihrer eigenen Handschrift geschrieben sein. Die Verwendung von Computern oder Schreibmaschinen ist nicht zulässig.
2. Datierung und Ortsangabe:
Das Testament sollte datiert sein, um sicherzustellen, dass es Ihr aktueller letzter Wille ist. Dies ist zwar keine Wirksamkeitsvoraussetzung, kann im Zweifel aber nachteilig sein.
3. Unterschrift:
Sie müssen das Dokument am Ende eigenhändig unterschreiben, um es gültig zu machen.
4. Höchstpersönlichkeit:
Das Testament müssen Sie selbst errichten, eine andere Person kann dies nicht für Sie tun.
5. Testierfähigkeit:
Um ein wirksames Testament errichten zu können, muss der Testierende testierfähig sein, also sich der Bedeutung der Erklärung bewusst sein.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass selbst verfasste Testamente rechtlichen Angriffen ausgesetzt sein können, wenn sie nicht präzise genug verfasst sind. Ein Anwalt kann Ihnen helfen, sicherzustellen, dass Ihr Testament allen rechtlichen Anforderungen entspricht und späteren Streitigkeiten vorbeugt.
Tipps für das Verfassen eines eigenen Testaments:
Probleme bei Fehlern:
Selbst kleine Fehler bei der Testamentserrichtung können sich gravierend auswirken. Die Gründe hierfür sind:
Fehler werden meist erst bei der Testamentseröffnung sichtbar. Da dann der Testierende verstorben ist, kann er Fehler nicht mehr korrigieren.
Da es das gesamte Vermögen geht und Chancen vor Gericht oft 50/50 stehen, ist der Anreiz für eine gerichtliche Auseinandersetzung hoch. Mit 30.000,00 € Prozesskostenrisiko eine 50% Chance auf 500.000,00 € zu haben ist besser als beim Lotto und besser als ggf. nur eine 0,2% Chance bei einem eindeutigen Testament.
Es gibt Rechtsprechungen, die Testamentspassagen ganz anders auslegen, als dies von Erblassern gewollt ist und als dies intuitiv vermutet wird. Nicht vorhandene Änderungsklauseln beim Berliner Testament oder auch die Abgrenzung zwischen Vorausvermächtnis und Teilungsanordnung sind zwei häufige Problemfelder.
Gerichtliche Auseinandersetzungen führen meist zu einem unüberbrückbaren Familienkrieg über mehrere Generationen hinweg.
Unsere Empfehlung:
Lassen Sie einen spezialisierten Rechtsanwalt zumindest Ihr errichtetes Testament einmal prüfen, ob es funktioniert oder auf den ersten Blick bereits Konfliktpotential enthält. Hier ist mit einer Erstberatung bereits viel erreicht. Komplizierte Testamente, z.B. mit mehreren Streithähnen als Erben oder der Zuteilung verschiedener Immobilien, sollten Sie immer mit professioneller Hilfe erreichten lassen.
Insgesamt ist es möglich, ein eigenes Testament zu schreiben, aber es ist wichtig, die rechtlichen Anforderungen und die individuellen Umstände zu berücksichtigen. Die Hilfe eines Anwalts kann sicherstellen, dass Ihr letzter Wille rechtsgültig ist und Ihren Vorstellungen entspricht.
Weitere Informationen zu unserer im Erbrecht tätigen Kanzlei erhalten Sie hier.
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