geballte Faust

Körperverletzung

Ein kurzer Überblick

Körperverletzung

§ 223 StGB

 

Die Polizei hat Sie wegen Körperverletzung zur Beschuldigtenvernehmung geladen?

 

Gehen Sie erst zum Anwalt. Wir sagen den Termin für Sie ab und beantragen Akteneinsicht. Dann entscheiden wir gemeinsam, wie es weiter geht.

Strafverteidiger
Definition, Strafe und Strafantrag
Definition Körperverletzung StGB

Körperverletzung ist im Strafgesetzbuch (StGB) definiert als die physische Misshandlung oder Gesundheitsschädigung einer Person. Gemäß § 223 StGB liegt eine körperliche Verletzung vor, wenn jemandem körperlicher Schmerz zugefügt oder seine Gesundheit beeinträchtigt wird. Strafen für Körperverletzung reichen von Geldstrafen bis zu Freiheitsstrafen, abhängig von der Schwere des Delikts und den Umständen der Tat. Psychische Körperverletzung kann ebenfalls relevant sein, wenn nachweisbare seelische Leiden verursacht werden.

Körperverletzung Strafantrag

Die einfache Körperverletzung § 223 StGB wird nach § 230 StGB nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.

Dies ist häufig bei öffentlichen Schlägereien oder bei häuslicher Gewalt der Fall.

Körperverletzung Strafmaß

Die einfache Körperverletzung nach § 223 StGB wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Die Strafe für Körperverletzung kann bei Vorliegen von erschwerenden Umständen, wie bei der gefährlichen Körperverletzung (§ 224 StGB), zunehmen. Hierbei kann es zu Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren kommen. Schwere Körperverletzung (§ 226 StGB) wird mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren geahndet, in schweren Fällen auch mehr.

In die Strafe bei Körperverletzung fließt ein, ob der Täter Vorstrafen hat, wie schlimm die Verletzungen sind und ob der Täter geständig ist.

Strafverteidigung

 

Bei Körperverletzung bestehen je nach Aktenlage oft gute Verteidigungsmöglichkeiten.

 

  • Häufig fehlen bei körperlichen Auseinandersetzungen objektive Zeugen, sodass nur Aussage gegen Aussage steht. In diesen Fällen führt die Aussage des Einen bei genügend Zweifeln häufig nicht zur Überzeugung des Gerichts.

 

  • Oft kann auch der Einwand der Notwehr (reine Verteidigung) zum Erfolg führen. Dabei genügt aber nicht nur die pauschale Behauptung, sondern es bedarf einer abgestimmten Strategie.

 

  • In vielen Fällen betrifft der Vorwurf der Körperverletzung auch einen Sachverhalt der sich in der Gesamtwürdigung als nicht sonderlich drastisch darstellt. In der Praxis kommt häufig eine Verweisung auf den Privatklageweg oder der Erlass eines Strafbefehls in Betracht. Ein frühzeitiges Einschalten des Anwalts kann Ihnen hier ggf. eine Gerichtsverhandlung ersparen.
Hand wehrt Schlag ab

Arten von Körperverletzung

 

(z.B. einfache, schwere, fahrlässige Körperverletzung)

 

Im Strafgesetzbuch (StGB) werden verschiedene Arten von Körperverletzung unterschieden.

 

  • Einfache Körperverletzung (§ 223 StGB) liegt vor, wenn jemand eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt.
  • Schwere Körperverletzung (§ 226 StGB) ist gegeben, wenn die Tat zu schwerwiegenden Folgen wie dem Verlust eines Sinnes oder eines Körperteils führt.
  • Gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB) bezeichnet Taten, die mit Waffen oder anderen gefährlichen Werkzeugen begangen werden.
  • Fahrlässige Körperverletzung (§ 229 StGB) tritt ein, wenn jemand durch Unachtsamkeit eine andere Person verletzt.

 

Die Strafmaße variieren je nach Delikt und können von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen. Vorsätzliche Körperverletzung wird härter bestraft als fahrlässige. Körperverletzung kann zudem ein Offizialdelikt oder Antragsdelikt sein, was Einfluss auf die Verfolgung durch die Behörden hat.

Geballte Fäuste

Beispiele für Körperverletzung

 

Körperverletzung umfasst verschiedene Formen der physischen oder psychischen Schädigung einer Person.

 

  • Beispiele für einfache körperliche Verletzung sind das Zufügen von Prellungen, Schnittwunden oder Verbrennungen.
  • Vorsätzliche Körperverletzung liegt vor, wenn der Täter mit Absicht handelt. Dies betrifft in den meisten Fällen einfache Schläge, Faustschläge, Ohrfeigen, Tritte u.a.
  • Fahrlässige Körperverletzung kommt häufig bei Autounfällen in Betracht.
  • Schwere Körperverletzung bezeichnet schwerwiegende Folgen wie der Verlust eines Körperglieds oder dauerhafte Entstellungen.
  • Gefährliche Körperverletzung beinhaltet das Verwenden von Waffen oder anderen gefährlichen Werkzeugen.
  • Psychische Körperverletzung kann durch Traumatisierung oder seelische Schäden entstehen.
geballte Faust

Zivilrechtliche Folgen von Körperverletzung

Körperverletzung kann neben strafrechtlichen auch zivilrechtliche Folgen haben. Opfer können Schadensersatzansprüche für materielle Schäden und ein Schmerzensgeld für erlittene körperliche und seelische Leiden geltend machen. Die Höhe des Schmerzensgeldes hängt von der Schwere der Verletzung, der Dauer der Genesung und den langfristigen Folgen ab. Zudem kann es zu Ansprüchen auf Erstattung von Behandlungskosten oder Verdienstausfall kommen. Diese Ansprüche sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert. Diese Ansprüche können im Wege eines "Adhäsionsverfahrens" auch im Strafverfahren eingefordert werden.

Faust für Schlag
Häufig gestellte Fragen