Mitarbeiter wird gekündigt

Kündigungs-schutzklage

Das müssen Sie beachten

Definition einer Kündigungs-schutzklage

Eine Kündigungsschutzklage ist ein rechtliches Verfahren, mit dem ein Arbeitnehmer vor dem Arbeitsgericht gegen die Kündigung seines Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber vorgehen kann. Ziel der Klage ist es festzustellen, dass die Kündigung unwirksam ist und das Arbeitsverhältnis somit fortbesteht.
Für die Erhebung der Klage gilt eine Frist von drei Wochen nach Zugang der Kündigung. Die Kündigungsschutzklage basiert auf dem Kündigungsschutzgesetz, welches den Arbeitnehmer unter bestimmten Bedingungen, wie z.B. Betriebszugehörigkeit oder Betriebsgröße, vor ungerechtfertigten Kündigungen schützt.
Justitia Statue

Unterschied ordentliche und außerordentliche Kündigung bei einer Kündigungs-schutzklage

  • Die ordentliche Kündigung erfolgt unter Einhaltung gesetzlicher oder vertraglicher Kündigungsfristen und -termine. Sie bedarf keines besonderen Grundes, muss aber sozial gerechtfertigt sein, wenn das Kündigungsschutzgesetz Anwendung findet.
  • Die außerordentliche Kündigung ist eine fristlose Entlassung aus wichtigem Grund. Sie kann nur bei schweren Verstößen wie Diebstahl oder grober Pflichtverletzung erfolgen. Bei einer Kündigungsschutzklage wird geprüft, ob die Kündigung rechtmäßig war. Bei ordentlicher Kündigung steht vor allem die Sozialauswahl im Fokus, bei außerordentlicher Kündigung die Schwere des Verstoßes.
Mitarbeiter wird gekündigt
Gekündigter Mitarbeiter trägt Kiste

Mögliche Ergebnisse einer Kündigungs-schutzklage für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

  • Urteil auf Weiterbeschäftigung: Das Arbeitsgericht urteilt, dass die Kündigung unwirksam ist und der Arbeitnehmer weiterbeschäftigt werden muss.
  • Abfindung: Statt einer Weiterbeschäftigung kann es zu einer Einigung auf eine Abfindungszahlung an den Arbeitnehmer kommen.
  • Vergleich: Arbeitnehmer und Arbeitgeber können sich auf einen Vergleich einigen, der oft eine Abfindung und die Beendigung des Arbeitsverhältnisses umfasst.
  • Auflösung des Arbeitsverhältnisses: Bei einem für den Arbeitgeber positiven Ausgang wird die Kündigung als rechtmäßig angesehen und das Arbeitsverhältnis endet.
  • Reputationsverlust: Je nach Verfahrensausgang kann es nebenbei zu einem Reputationsverlust für den Arbeitgeber oder den Arbeitnehmer kommen.
  • Kosten: Beide Parteien tragen ihre eigenen Kosten des Verfahrens, es sei denn, es wird anders entschieden.

Das Arbeitszeugnisses im Rahmen einer Kündigungs-schutzklage

Ein Arbeitszeugnis spielt in einer Kündigungsschutzklage eine wesentliche Rolle. Es dient als Beweismittel für die Beurteilung der Leistung und des Verhaltens des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber. Ein wohlwollendes und korrektes Arbeitszeugnis kann die Vermittlungschancen des Arbeitnehmers auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
Bei der Klage kann es dazu genutzt werden, die Angemessenheit der Kündigung zu hinterfragen. Ist das Zeugnis negativ oder enthält versteckte Hinweise, kann dies als Indiz für eine unrechtmäßige Kündigung gewertet werden. Zudem kann aus dem Inhalt des Arbeitszeugnisses auf die Erfüllung oder Nichterfüllung der vertraglichen Pflichten geschlossen werden, was wiederum für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit der Kündigung relevant sein kann.
Stift mit Vertrag

Kosten und Gebühren einer Kündigungs-schutzklage

Die Kosten und Gebühren einer Kündigungsschutzklage setzen sich aus Gerichtskosten und Anwaltsgebühren zusammen. Die Gerichtskosten richten sich nach dem Streitwert, der in der Regel dem Vierteljahresgehalt des Klägers entspricht. Anwaltsgebühren werden auf Basis des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG) berechnet. Bei einem außergerichtlichen Vergleich oder einem Urteil können zusätzliche Gebühren anfallen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, Prozesskostenhilfe zu beantragen, welche die finanzielle Belastung für den Kläger reduzieren kann. Die genauen Kosten können variieren und sollten im Vorfeld mit einem Anwalt besprochen werden.
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Häufig gestellte Fragen