Das gilt es zu wissen
Ein Arbeitszeugnis ist ein Dokument, das von einem Arbeitgeber ausgestellt wird und die Beschäftigung eines Arbeitnehmers bestätigt. Es enthält Informationen über die Art der Tätigkeit, die Dauer der Beschäftigung, sowie eine Bewertung der Leistung und des Verhaltens des Mitarbeiters.
In Deutschland ist die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses gesetzlich vorgeschrieben. Es dient dem Arbeitnehmer als Nachweis seiner beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen für zukünftige Bewerbungen. Arbeitszeugnisse müssen wahrheitsgemäß und wohlwollend formuliert werden, sodass sie die weitere berufliche Laufbahn des Arbeitnehmers nicht ungerechtfertigt erschweren.
Ein Arbeitszeugnis sollte folgende wichtige Inhalte und Formulierungen enthalten:
Formulierungen sollten klar, wahrheitsgemäß und wohlwollend sein, um dem Arbeitnehmer keine Nachteile bei der weiteren Jobsuche zu bereiten. Verwendete Codes und Andeutungen sollten vermieden werden, da sie zu Missverständnissen führen können.
Ein einfaches Arbeitszeugnis enthält Angaben zu Art und Dauer der Beschäftigung ohne Bewertung der Leistung oder des Verhaltens des Arbeitnehmers.
Das qualifizierte Arbeitszeugnis umfasst zusätzlich zur Art und Dauer der Beschäftigung auch Aussagen zur Leistung und zum Verhalten des Arbeitnehmers im Unternehmen. Es soll wohlwollend formuliert sein und darf die weitere berufliche Laufbahn des Arbeitnehmers nicht ungerechtfertigt erschweren.
Beide Zeugnistypen müssen wahrheitsgemäß ausgestellt werden und dürfen keine Geheimcodes enthalten, die dem Arbeitnehmer schaden könnten.
Geheimcodes im Arbeitszeugnis sind verschlüsselte Formulierungen, die auf den ersten Blick positiv erscheinen, aber tatsächlich eine negative Bewertung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber vermitteln. Diese Codes werden oft verwendet, um einerseits die gesetzliche Pflicht zu erfüllen, ein wohlwollend formuliertes Zeugnis auszustellen, und andererseits künftigen Arbeitgebern eine ehrliche Einschätzung zu geben. Beispiele für solche Codes sind „stets bemüht“, was mangelnde Leistungsfähigkeit andeuten kann, oder „hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt“, was auf begrenzte Kompetenzen hindeutet.
Die Interpretation dieser Codes erfordert Kenntnisse der Zeugnissprache und Erfahrung, da die Formulierungen subtil und kontextabhängig sind. In Deutschland gibt es Richtlinien und Urteile, die die Verwendung von Geheimcodes einschränken, um die Fairness und Transparenz der Arbeitszeugnisse zu gewährleisten.
Das Arbeitszeugnis spielt eine zentrale Rolle bei der Bewerbung für eine neue Stelle. Es dient als Nachweis der beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen und gibt potenziellen Arbeitgebern Aufschluss über die Leistung und das Verhalten des Bewerbers im früheren Arbeitsverhältnis. Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis enthält Informationen über die Art der Tätigkeit, die Dauer der Beschäftigung, die erbrachten Leistungen sowie das Sozialverhalten des Arbeitnehmers.
Die Formulierungen im Zeugnis sind oft standardisiert und können daher zwischen den Zeilen gelesen werden, um eine differenzierte Bewertung zu ermöglichen. Für Arbeitgeber ist das Zeugnis ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Eignung eines Kandidaten, während es für Arbeitnehmer ein wesentliches Dokument für die berufliche Weiterentwicklung darstellt.